Das Ensemble Bavarian Brass begeistert beim Neujahrskonzert in der Bayreuther Schlosskirche
Vier Trompeten, Schlagwerk und Orgel - mehr brauchte es nicht, um das neue Jahr in der voll besetzten Bayreuther Schlosskirche gebührend und festlich zu begrüßen. Schon seit weit mehr als 30 Jahren sind die Neujahrskonzerte hier zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden. Und auch die musikalischen Gäste, die mit diesem Neujahrskonzert ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum beginnen, sind in Bayreuth und der Oberpfalz keine Unbekannten mehr.
Bavarian Brass, so heißt das Ensemble mit den vier Trompetern Benjamin Sebald, Florian Zeh, Volker Hemedinger und Dominik Thoma
sowie mit Christoph Günther am Schlagwerk und Christian Bischof an der Orgel. Gegründet wurde das Ensemble von Sebald, der auch die musikalische Leitung innehat, im Jahr 1994 gemeinsam mit seinen
drei Trompetenkollegen. Schon bald gesellten sich noch Schlagwerk und Orgel dazu.
Ansteckende Spielfreude
Was dieses Ensemble auszeichnet, ist nicht nur seine ungewöhnliche Klangfülle, sondern vor allem auch die filigrane Technik der
Musiker und deren unbändige Spielfreude, die schon vom ersten Ton an auf die Zuhörer überspringt. Tradition hat auch bereits der Auftritt von Bavarian Brass mit dem bekannten Werk "Pastime with
good Company", bei dem sich ein Trompeter nach dem anderen zum Trommler gesellt, ehe alles zusammen mit dem Orgelsound in eine wunderbare Klangfülle mündet.
Das Jubiläumsprogramm, das diesmal folgte, war ein einzigartiger Querschnitt durch verschiedene Epochen und Musikstile -
angefangen von Heinrich VIII im 15./16. Jahrhundert über den Romantiker Alexandre Guilmant bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Ob mächtig und majestätisch oder lyrisch und schon beinahe
sentimental: Die Musiker scheinen sich in nahezu jeder Musikrichtung zu Hause zu fühlen. Sie agierten mit einer intonatorischen Reinheit, die begeisterte - gepaart mit glockenreinen Spitzentönen
und einer wunderbaren Ausstrahlung.
Besondere Schmankerln im Jubiläumsprogramm waren nicht nur eine höchst anspruchsvolle Bearbeitung des Finales aus der 1.
Orgelsymphonie op. 42 von Alexandre Guilmant oder Craig Selar Langs wunderbar mächtiges Werk "Tuba Tune" op. 15, sondern auch herrlich sentimentale Stücke wie ein "Ave Maria" von Giulio Romano
Caccini oder "Hearts in Armor" von Jude Johnstone, das schon fast wie ein modernes Liebeslied anmutete.
Auch Platz für Vangelis
Am Ende durfte auch eine Bearbeitung von "Conquest of Paradise" des griechischen Musikers Vangelis nicht fehlen, ehe das Publikum
den Musikern tosenden Applaus spendete. Der wurde belohnt - nicht nur mit einem Stück für Marimbaphon solo, sondern auch noch mit der bekannten Eurovisionsmelodie. Ja, dieses Konzert war wirklich
ein toller Auftakt für ein vielversprechendes Jubiläumsjahr.
[oberpfalznetz.de, Sandra Blaß]
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